Cachoeira do Horto | Horto Wasserfall
Rio de Janeiro beheimatet den größten urbanen Regenwald der Welt – den Nationalpark Tijuca. Dort befinden sich zahlreiche Wanderwege, einer dieser Wege führt von Horto direkt zu den Wasserfällen. Eine gute Gelegenheit sich nach einem heißen Tag zu erfrischen (wichtig: Badebekleidung nicht vergessen).
Die Wasserfälle sind vom Tupiniquim Hostel problemlos mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Von der São Clemente Straße in Botafogo fährt der Bus Nr. 409 direkt nach Horto, einfach an der Endhaltestelle aussteigen. Von dort aus führt ein asphaltierter Weg mit leichter Steigung den Berg hinauf. Nach etwa 15 Minuten erreicht man den ersten Wasserfall, dort kann man sofort unter die kalte Dusche hüpfen und sich abkühlen. Hat man noch Lust, abseits der Touristenmassen ein wenig zu wandern, so kann man der Straße für weitere 15 Minuten folgen. Rechts zweigt sich dann ein Wanderweg ab (für den Treck ist gutes Schuhwerk zu empfehlen, sowie ein Paar FlipFlops um zu den Fällen zu gelangen), dieser führt durch den Regenwald. Der Weg ist ausgeschildert und gut begehbar. Mit leichter Steigung führt er zum Cachoeira do Jequitibá, einem wunderschönen Wasserfall direkt im Regenwald. Den Ort umgibt eine magische Atmosphäre, er läd zum Rasten und Verweilen ein.
Der Gegend hat auch eine besondere Bedeutung für die Umbanda Religion, bereits auf dem Weg nach oben sieht man immer wieder dargebrachte Opfergaben. Bei Umbanda handelt es sich um eine mystisch-spirituelle Religion aus Brasilien, Argentinien und Uruguay. Im Zentrum stehen Geisterwesen, sowie das Gespräch mit diesen. Sprache wird hier als Medium zwischen der materiellen und imateriellen Welt genutzt. Während meines Aufenthalts am Cachoeira do Jequitibá wurde ich Zeugin eines traditionellen Rituals der Religion. Dabei begibt sich ein geschultes Medium in Trance, um Geister von ihrem Körper Besitz ergreifen zu lassen und mit ihnen zu kommunizieren. Es werden Kerzen entzündet und Maracas (Rasseln) genutzt. Während der Rituale werden den Geistwesen Opfergaben wie Cachaça, Blumen oder Essen dargebracht um sie positiv zu stimmen. Nicht alle Brasilianer sind der Religion gegenüber offen, von vielen wird sie auch als “Vodoo” verteufelt und mit großer Angst betrachtet.
Nach dem Baden am Wasserfall kann man wieder zur Weggabelung hinaufsteigen und den 2,5 Kilometer langen Weg Richtung Ausgang antreten, dieser führt meist bergabwärts durch den dicht bewachsenen Regenwald (cave: Mosquitospray). Während des Weges kommt man noch an mehreren kleineren Wasserfällen vorbei und kann die wunderschöne Vegetation betrachten. Wer kurz vor dem Ausgang noch Energie übrig hat, kann noch zu einem weiteren 400 Meter entfernten Wasserfall hinaufsteigen. Der Ausgang des Trecks führt wieder zurück auf die Hauptstraße, von dort aus kann man dann wieder den selben Bus zurück nach Botafogo nehmen und den Abend dort entspannt ausklingen lassen.